Wiederansiedlung von Nasen in der Ruhr bei Arnsberg

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Wiederansiedlung von Nasen (Chondrostoma nasus) in der Ruhr bei Arnsberg

Sachstand Mai 2015

 

Karte Nasenbesatz Mit Schreiben vom 29. September 2014 wurde der Ruhrverband, Abteilung Flussgebiets-management, Seestraße 48 in Möhnesee vom Umweltamt der Stadt Arnsberg beauftragt, über einen Zeitraum von maximal drei Jahren juvenile Nasen in seiner Teichanlage bis zur Geschlechts-reife aufzuziehen und diese dann in die renaturierte Ruhr bei Arnsberg auszusetzen. Der Besatz soll dabei vor der Laichzeit der Nasen im April / Mai erfolgen um eine natürliche Reproduktion der Art direkt in der Ruhr zu ermöglichen. Ziel der Maßnahme ist die Wiederansiedlung der Fischart Nase in der Ruhr.

Die hierzu benötigten Jungtiere sollten von Mitgliedern des Landesfischereiverbandes Westfalen und Lippe e.V: in der Lippe bei Hamm gefangen und an den Ruhrverband geliefert werden.
Leider war bisher der Fangerfolg juveniler Nasen sehr gering, so dass sich bisher nur 27 Jungfische in der Teichhaltung des Ruhrverbandes befinden, was die erfolgreiche Fortführung des Projektes aus unserer Sicht in Frage stellt.

Auf Initiative des Unterzeichners wurde nach einer Alternative gesucht und gefunden.
An der Wupper im Stadtgebiet Wuppertals finden jährlich im Frühjahr und Herbst Monitoring-Befischungen im Auftrag des Wupperverbandes statt. In der Wupper gibt es einen intakten Nasenbestand. Diese Fische sind ebenso wie Nasen aus der Lippe populationsgenetisch für die Wiederansiedlungsmaßnahme in der Ruhr geeignet.

Mit Genehmigung der Bezirksregierung Düsseldorf bestand am 05. Mai 2015 die Möglichkeit 57 präadulte und adulte Nasen aus der Wupper zu entnehmen und die Fische, mit Beteiligung der Sportfischer Interessengemeinschaft Hüsten e.V., direkt in die Ruhr bei Hüsten auszusetzen. Von diesen Besatzfischen wiesen neun Nasen Körperlängen von 25 bis 35 cm und 48 Nasen Körperlängen von 45 bis 60 cm auf.

Empfehlung zur weiteren Projektdurchführung:
Da in der Wupper eine große Nasenpopulation lebt und sich die Entnahme von laichfähigen Tieren mit den Monitoring-Befischungen verbinden lässt, wird empfohlen diese Quelle zur Wieder-ansiedlung der Art in der Ruhr zu nutzen und auf die weitere Aufzucht juveniler Lippe-Nasen beim Ruhrverband zu verzichten.
Es wird empfohlen, auch in den Jahren 2016 und 2017 möglichst jeweils 50 – 70 adulte Nasen im Frühjahr aus der Wupper in die Ruhr umzusiedeln und den Erfolg einer natürlichen Reproduktion durch die bestehenden Monitorings beobachten zu lassen. Danach kann über eine eventuell notwendige Fortführung der Wiederansiedlungsmaßnahme neu entscheiden werden.

Voraussetzung hierfür ist allerdings die Genehmigungen zur Nasenentnahme aus der Wupper durch die Bezirksregierung Düsseldorf sowie durch den Fischereiausübungsberechtigten.

Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass die Wiederansiedlung und Reproduktion der Art in der Ruhr etwa drei Jahre schneller erfolgen kann als ursprünglich geplant und zudem Aufwände und Kosten für die Aufzucht juveniler Fische eingespart werden können.